Dieser Naturpool oberhalb der Anawhata Beach in Neuseeland wird von Jungen besonders gern als Motiv für Instagram-Bilder genutzt.
Der Pool befindet sich auf privatem Gelände, sodass Besucher über Stacheldraht klettern, um dorthin zu gelangen.
Die Anwohner sind über den Instagram-Hype ihres Wohnortes alles andere als erfreut, da viele ihre Abfälle liegen lassen oder den Pool verschmutzen.

  • Ein Naturpool in Neuseeland erfährt einen Instagram-Hype.
  • Die Anwohner sind genervt, da viele Abfälle hinterlassen und sich unanständig verhalten.
  • Eine versteckte Kamera einer Zeitung hat viele illegale Besucher entlarvt.

Sie klettern über Stacheldraht, laufen an Verbotsschildern vorbei und begeben sich auf privaten Grund – all das, um zu einem traumhaften Naturpool auf den Klippen oberhalb der Anawhata Beach in Neuseeland zu gelangen. Der Ort liegt etwa 50 Kilometer von Auckland, der grössten Stadt Neuseelands, entfernt und zieht nebst Naturliebhabern vor allem Influencer an.
Die Anwohner sind über den Instagram-Hype ihres Wohnortes alles andere als erfreut. «Wir haben mehr als genug», sagt Buzz Kronfeld, der Land bei der Anawhata Beach besitzt. «Sie machen das Wasser schmutzig, lassen ihren Abfall liegen und zudem begeben sie sich auch noch in Gefahr, wenn sie auf einer 50 Meter hohen Klippe Selfies schiessen», so der erzürnte Neuseeländer.
Dazu komme auch, dass viele der überwiegend jungen Besucher Alkohol beim Naturpool trinken würden, was das Risiko für einen wortwörtlichen Absturz erhöhe. «Es ist ein Wunder, ist bislang alles so glimpflich verlaufen», sagt Kronfeld gegenüber «The Guardian».
Der Hype um die Naturpools begann vor fünf Jahren, als immer mehr Besucher zu den Pools wanderten. «Wir hatten keine Ahnung, warum es auf einmal so viele Besucher gab, bis uns ein Freund sagte, dass die Pools viralgegangen seien», erzählt der Anwohner. Obwohl den Ort früher nur wenige kannten, findet man heute im Internet zahlreiche Wegbeschreibungen, wie man zum Naturpool gelangen kann. Der Ort wird auch als «Aucklands schönstes Geheimnis» bezeichnet.
«Total wert, um über die Absperrungen zu klettern», schreibt eine junge Frau unter ihr Bild des Pools. «Einer der besseren Orte, wo ich uriniert habe», schreibt ein junger Mann unter das Bild, das ihn im Naturpool zeigt.
In den Sommermonaten kommen laut Kronfeld 30 bis 40 Wanderer am Tag zu dem Pool. «Ich musste 23 Personen aus dem Pool werfen», wie er sagt. Viele waren wütend, weggeschickt zu werden, und schon mehrmals sei es zu Auseinandersetzungen zwischen den Anwohnern und den illegalen Besuchern gekommen.
Die neuseeländische Zeitung «Newsroom» hatte vor ein paar Monaten eine versteckte Kamera platziert. Dutzende von jungen Personen wurden dabei gefilmt, wie sie unerlaubt zu den Pools wanderten, um Fotos von sich zu machen. Manche waren oben ohne und gewisse wurden entdeckt, als sie im Pool Sex hatten.
«Viele dieser Menschen gehen nicht mal an den schönen Strand weiter unten, sie kommen nur wegen der Fotos», sagt Kronfeld. Doch seit der Artikel von «Newsroom» die Runde gemacht habe, seien viele Bilder auf Instagram entfernt worden. Auch auf Touristen-Websites wird neuerdings erwähnt, dass der Naturpool privat sei. Einige Besucher haben sogar Kronfeld und seiner Familie daraufhin ein Entschuldigungsmail geschickt.
Die Aussicht sei 100 Meter weiter genauso schön, wo es sich um öffentliches Land handle, wie Kronfeld sagt. «Es hat zwar keinen Pool, aber wenn sie den öffentlichen Wanderweg nehmen, haben sie exakt die gleiche Aussicht – ohne so ein grosses Risiko auf sich zu nehmen.»

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