Der Aufbau kohlenstoffarmer, florierender Städte ist heute so wichtig wie eh und je. Die Art und Weise, wie wir jetzt Städte bauen, wird daher unsere Lebensqualität und die Zukunft unseres Planeten für die nächsten Jahrzehnte bestimmen.

Die Städte von heute – ein großes Problem für den Klimawandel

Jedes Jahr stößt die Welt mehr als 30 Gigatonnen CO2-Emissionen aus. Fast 30 % dieser Emissionen stehen im Zusammenhang mit Gebäuden, und fast 1/3 dieser Menge stammt aus der Herstellung herkömmlicher Baumaterialien wie Aluminium, Zement, Glas, Eisen und Stahl. Ein großer Teil dieser Gebäude wird in Städten gebaut. Mit anderen Worten: Die Art und Weise, wie wir Städte heute bauen, stellt ein großes anthropogenes Problem für den Klimawandel dar.

Die größte Herausforderung für die Städte des Global South besteht darin, die Notwendigkeit des raschen Aufbaus erschwinglicher städtischer Infrastrukturen, um den enormen Infrastrukturmangel von heute zu beheben, mit der Notwendigkeit eines nachhaltigen, lebenswerten und einzigartigen Stadtgefüges in Einklang zu bringen, damit die Stadt auch morgen noch attraktiv und wettbewerbsfähig ist. Dies kann nur durch die Kombination von Ansätzen, die auf den lokalen Kontext zugeschnitten sind, und Spitzentechnologien erreicht werden.

Um die Städte bei diesem Übergang zu unterstützen, hat UNICITI die gemeinnützige Initiative A Third Way of Building Asian Cities ins Leben gerufen, die an bahnbrechenden Lösungen für alternative Baumaterialien, alternative Städtebau- und -planungstechniken sowie alternative Politiken und Finanzierungsmechanismen arbeitet. Mehr als 150 Fachleute aus über 35 Ländern helfen dabei, solche Lösungen zu finden, die in Asien und im globalen Süden in großem Maßstab eingesetzt werden können.

Ein paar Beispiele:

  • Komprimierte stabilisierte Erdblöcke (CSEB): Die Erde, die wir für Fundamente ausheben, ist eigentlich ein Baumaterial. Durch das Mischen von Kies, Sand, Schluff und Ton mit 4 bis 10 % Zement und das Verdichten der Blöcke kann man jetzt mit CSEB bis zu 5 Stockwerke hoch bauen.
  • Brettsperrholz (CLT): Bäume sind ein weiteres alternatives Baumaterial, das aus dem Boden unter unseren Füßen wächst. Aus dünnen Holzschichten, die im richtigen Winkel übereinander gelegt und mit feuerfestem Leim verleimt werden, kann man mit Brettsperrholz feuerfeste Gebäude bauen, die stärker sind als Stahl. In der kanadischen Bauordnung sind CLT-Gebäude mit einer Höhe von bis zu 12 Stockwerken bereits vorgesehen.
  • Passive Bautechniken: Das Gebäude nutzt die örtlichen Sonnen-, Wind- und Lichtverhältnisse, um auf natürliche Weise eine angenehme Temperatur zu halten. Nach Angaben des Passivhaus-Instituts können durch die Passivbauweise bis zu 90 % der für die Raumheizung und -kühlung verbrauchten Energie eingespart werden.
  • Modulare oder vorgefertigte Technologie: Modulare Bambusgebäude sind eines der Mittel, die zur Verwirklichung flexibler Städte beitragen. Die Bambusstadt im chinesischen Landkreis Anji beispielsweise plant eine Reihe von modularen Bambusgebäuden, die je nach Wachstum der Gemeinschaft um weitere Wohneinheiten, öffentliche Plätze, Brücken und andere Strukturen erweitert werden können.

Fazit

Mit anderen Worten: All dies bringt uns weit über die Reduzierung der Kohlenstoffemissionen hinaus, die bereits sehr hoch ist. Wir helfen den Städten auch bei der Anpassung an den Klimawandel, erhöhen die Nachhaltigkeit und die Lebensqualität und schaffen einzigartige Städte, in denen wir gerne leben.

Wir müssen schnell handeln, bevor die Städte für Jahrzehnte in unhaltbaren und unbewohnbaren Mustern gefangen sind. Dies gilt umso mehr, als jeder zweite Mensch auf der Welt ein Stadtbewohner ist. Und ganz gleich, ob Sie ein Bürgermeister, ein nationaler Entscheidungsträger, ein Stadtplaner, ein Forschungsinstitut, eine Entwicklungsstiftung oder ein Bürger sind – wir können diesen Wandel gemeinsam herbeiführen.

Zusätzliche Informationen finden Sie hier climatestrategies.org